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Gepostet von Marc Habegger | 24 JAN, 2018

Fakten statt Buzzwords: Was macht einen innovativen Oberflächenschutz aus?

In dieser Woche dürfen wir den «European Technology Innovation Award 2017» des Beratungshauses Frost & Sullivan entgegennehmen. Grund genug, dem Mega-Buzzword «Innovation» einmal auf den Grund zu gehen. Was bedeutet eigentlich «innovativer Oberflächenschutz»?

Nicht jede Neuerung ist eine Innovation, vielmehr wird eine Invention, eine Neuerung, erst dann zur Innovation, wenn sie einen zusätzlichen wirtschaftlichen Nutzen bringt, indem sie sich am Markt behaupten kann. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ihre Nutzung auch für den Kunden ökonomische Vorteile bringt. Die Innovation selbst lässt sich in Entwicklungen, Verfahren und Produkte unterscheiden, die auf eine Anforderung der Umwelt (des Marktes) reagieren, oder – als zweite Variante – diese vorwegnehmen. Da der Korrosionsschutz aufs Engste mit den unterschiedlichen industriellen Anwendungen von Eisen, Stahl und Metallen verwoben ist, sind sämtliche Innovationen in diesem Bereich reaktiv: Sie greifen Branchenanforderungen auf.

Dabei reiht sich die Thermodiffusion in die lange Tradition der zinkbasierten Oberflächenbeschichtungsverfahren ein. Weil sie diese verbessert, lässt sie sich als evolutionäre Innovation beschreiben. Der Gegensatz wäre eine disruptive Evolution, die bestehende Anforderungen mit vollkommen neuen Verfahren adressiert. Für Frost & Sullivan müssen Innovationen folgende Kriterien erfüllen:

  • Sie müssen gewisse Anforderungen (Benchmarks) erreichen
  • Sie müssen die Marke stärken
  • Sie müssen dazu beitragen, sich vom Wettbewerb abzuheben

Benchmark für innovativen Korrosionsschutz

Inwiefern diese Kriterien zutreffen, ermittelt Frost & Sullivan anhand von fünf technologischen Attributen:

  • Einfluss auf die Branche
  • Einfluss auf das Produkt
  • Skalierbarkeit
  • Visionäre Innovation
  • Anwendungsvielfalt

Die hervorragende, im wahrsten Sinne des Wortes preiswürdige Gesamtbewertung unserer Zinkthermodiffusion lässt sich auf diese Attribute herunterbrechen: Der Einfluss auf verschiedene Branchen ist eng verbunden mit den Branchenerwartungen. Je nach Industriezweig wird heute beispielsweise ein Korrosionsschutz von bis zu 15 Jahren gefordert. Die Kunden nehmen dafür durchaus höhere Kosten für die Beschichtungstechnologie in Kauf, da sich verlängerte Wartungsintervalle positiv auf die Gesamtkosten auswirken.

Oberflächenschutz: Zink intelligenter einsetzen

Jährlich werden mehr als 14 Millionen Tonnen Zink hergestellt und über 60 Prozent dienen dazu, Stahl vor Rost und Korrosion zu schützen. Allerdings gelingt es mit klassischen Verfahren nicht immer, den hohen Anforderungen etwa der Automobilindustrie gerecht zu werden. Frost & Sullivan betont in diesem Zusammenhang, dass die Thermodiffusion den klassischen Oberflächenschutz auf Zinkbasis verbessert. Nicht nur die Wirkungsdauer, sondern auch der Schutz in – für den Leichtbau typischen – Materialkombinationen zählt zu den Branchenanforderungen, ebenso die Beschichtung von Präzisionskomponenten ohne Materialauftrag.

Darüber hinaus kann die Gefahr der Wasserstoffversprödung vermieden werden, ein weiteres «Muss» für Fahrzeughersteller und ihre Zulieferer sowie für weitere Branchen, in denen Komponenten starken physikalischen Kräften ausgesetzt sind. Gerade bei Teilen, die im Gesamtprozess überarbeitet werden, ist eine durchgängige und absolut gleichmässige Beschichtung unverzichtbar. Zudem ist die Industrie sehr daran interessiert, die hohen Energiekosten als Folge der in der Regel sehr hohen erforderlichen Temperaturen der Verfahren zu reduzieren. Auch dies gewährleistet die Zinkthermodiffusion mit Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes von Zink.

Beschichtungsverfahren erfüllt sämtliche Parameter

Nicht nur bezogen auf den Energieverbrauch, sondern vor allem auch gemessen an der Nachhaltigkeit des Korrosionsschutzes hat unser Verfahren einen hohen Einfluss auf das Produkt «zinkbasierter Korrosionsschutz». Laut Frost & Sullivan wird uns das vor allem in der Automobilindustrie Erfolge bescheren, da dort für einen sehr langfristigen Korrosionsschutz Preisaufschläge von bis zu 30 Prozent auf Teile und Komponenten abgerufen werden können. Das Verfahren ist skalierbar, da wir neben unserem Beschichtungsservice für Kleinserien und in der Anwendungsentwicklung zwei Anlagengenerationen für Gross- und Kleinserien anbieten, die sich nahtlos in die eigene Fertigungsumgebung integrieren lassen.

Frost & Sullivan hebt zudem unseren strukturierten Innovationsprozess hervor und die vom Entwicklungsstandort Thun getriebenen Aktivitäten und Anwendungsfelder in weiteren Branchen, beispielsweise in der Schifffahrt und Offshore. Das qualifiziert uns als visionären Innovator. Auch die Anwendungsvielfalt ist gegeben, da sich mit der Thermodiffusion eine Vielzahl von Materialien beschichten lässt. Exemplarisch zeigt so unser Verfahren, wie sich technologische Neuerungen in wirtschaftlichen Nutzen umwandeln lassen – und was echte Innovationen von einfachen Inventionen und Verbesserungen unterscheidet.

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Marc Habegger

Geschrieben von Marc Habegger

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